Die Daal-Hexa

Eine alte Sage erzählt: "Das Fräulein von Bühl hat's Schlössle verspielt!" Dieses Fräulein soll, so erzählt man sich, vor lauter Schuldgefühl, keine Ruhe gefunden haben und seitdem im Bühler Tal herumgeistern.

Ihre Heimat haben die "Daal-Hexa" auf dem Hexentanzplatz, einem uralten Grabhügel, von dem aus sie am "Schmotzigen Daoschdig" in das Dorf ziehen. Die kantigen, handgeschnitzten Holzmasken mit den langen Höckernasen über dem verzerrten Maul und den einzelnen Zahnstumpen erwecken die Geisterwelt des winterlichen Bühler Tales zum Leben. Die bunten Kopftücher, geblümte Blusen und die alten originalen Bauernröcke zeigen, wie eng die Beziehung doch auch zum Dorf ist. Mit dem Hexenorakel "Äsche Deida" eröffnen die Daal-Hexa an Lichtmess (02.02.) die Bühler Flegga-Fasnet. Mit dem Federwisch entstauben sie Häuser und Stuben, mit den grossen Besen helfen sie den Drotzern den Winter zu vertreiben. Mit ihrem "Original-Daal-Hexa-Wägele" ziehen sie lautstark umher, stets begleitet vom Rotznasenzwerg.


As Hexaliad

I bee a Hex, Hex, vom Bihlerdal
Mir ischt as Leaba, emmer scheißegal
I bee a Hex, Hex, vom Bihlerdal
Mir isch älles scheißegal

Mir schaffat nix, nix, bis zom Fasnetsend
Weil a Bihler Hex, koine Sorga kennt
Mir schaffat nix, nix, bis zom Fasnetsend
Weil mr sowieso nix hent

Do mo mir send, send, werdat d’Feaschder blend
Weil a reachde Hex, emmer furchtbar stengt
Do mo mir send, send, werdat d‘Feaschder blend
Weil a Hex so furchtbar stengt

Mir saufet nix, nix, was noch Wasser schmeckt
Weil sich do a Rausch, emmer so schnell legt
Mir saufet nix, nix, was noch Wasser schmeckt
Weil dr Rausch sich so schnell legt

Mir feaget weg, weg, Spennaweaba weg
Bei so mancher Jongfer ond au sonscht no Dreck
Mir feagat weg, weg, Spennaweaba weg
Ond au sonscht no Dreck

Mir feagat naus, naus, was et sauber isch
Mir feagat grendlich, machet reina Disch
Mir feagat naus, naus, was et sauber isch
Machet grendlich reina Disch

I bee a Hex, Hex vom Bihlerdal
Mir isch es Leaba, emmer scheißegal
I bee a Hex, Hex vom Bihlerdal
Mir isch älles scheißegal.


Der Rotznasenzwerg

Schon von Beginn an dachten die Hexen über eine Einzelfigur nach und so wurde sie auch beim Brauchtumsauftritt angedeutet, doch erst 1993 wurde der erste Versuch gestartet der Figur ein Gesicht zu geben. Leider kam dabei nichts Verwertbares heraus und so trafen sich die Hexen an einem Sonntagmorgen im Sommer 1997 am Hexenplatz. Jeder bekam ein paar Knetstangen und wir beschlossen erst den Platz zu verlassen, wenn ein brauchbares Modell vor uns liegt. 

Mit diesem Entwurf ging es zum Schnitzer, der natürlich die Hände über dem Kopf zusammenschlug aber letztendlich die Aufgabe zu unserer vollsten Zufriedenheit erfüllte.

Am „Schmotzige Daoschtig“ 1998 wurde der Rotznasenzwerg dann in einer schaurigen Inszenierung der Daal-Hexa am Dorfbrunnen zum Leben erweckt. Der erste Rotznasenzwerg war Rainer Sailer und eigentlich war geplant, das jedes Jahr eine andere Hexe mit der Maske läuft und das auch nur in Bühl. Nach zwei Jahren stellte sich jedoch heraus, dass das nur schwer umzusetzen war und so beschloss Jung-Hexe Jochen Raidt die Maske auf Dauer zu tragen. Da der Rotznasenzwerg eine Waldfigur ist zieht er natürlich mit den anderen Bewohnern des Bühler Tals, den Daal-Hexa, an der Fasnet durch die Bühler Gassen und wenn es dann etwas nach Schwefel stinkt, dann war er bestimmt in der Nähe.



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