Unsere Narrenfiguren

Fleggahexa

 

 Die Wendelsheimer Fleggahexa entstanden durch alte Geschichten, die im Heimatbuch von Wendelsheim aus dem Jahre 1953 stehen. Es wird von einem Hexengässle erzählt, mit Buschwerk eingefasster Hohlweg hinter dem Heuberg, von dem geglaubt wurde, es sei der Aufstieg der Hexen der Umgegend zum Heuberg, um sich dort oben zu mitternächtlicher Stunde zum Tanz zu treffen.
Auch zwei Frauen von Wendelsheim fanden damals im 16. und 17. Jahrhundert als Opfer des Hexenwahns ein schreckliches Ende, darunter eine in Nellingsheim verheiratete Freiherrin von Sundheim.Aufgeteilt sind die Fleggahexa in Steinbruchhexen, Weinberghexen, Schloßgrabenhexen und Bachhexen.Zur Hexe gehören Maske mit Kopftuch, Bluse, Rock, Schürze, weiße Unterhose, Socken, Strohschuhe, schwarze Handschuhe und ein Besen. [mehr...]

 

Trutzkopf

 Der Trutzkopf, ein Weißnarr, ist eine der Wendelsheimer Narrenfiguren. Sein Name geht auf eine Fratze (= tier-mensch-ähnliches Wesen) zurück, die im Torbogen-Abschlußstein der ehemaligen Kelter (Zehntscheuer) eingehauen war. Heute ist diese Fratze an der südöstlichen Seite der Kronenscheuer zu sehen. In der Nähe befand sich die in Stein gehauene Jahreszahl 1751, woraus geschlossen werden kann, daß auch die Fratze aus dieser Zeit stammt. Der Stein mit der Jahreszahl befindet sich heute am rechten Scheunentor der Zehntscheuer.Zur Narrenfigur gehören Maske mit Kopfbehang, das Häs, ein Käppchen, ein rotes Halstuch, weiße Handschuhe, schwarze Schuhe und eine Stockkarpatsche. Diese Elemente sollen nun im folgenden näher beschrieben werden [mehr...]

 

Ratte

 

Um den geschichtlichen Hintergrund der Wendelsheimer Ratten zu verstehen, muss man einen weiten Blick in die Vergangenheit werfen. Genauer gesagt geht der Ursprung zurück ins Jahr 1978, also inzwischen knapp 4 Jahrzehnte. Exakt 10 Jahre vor der späteren Gründung unseres heutigen Vereins der Narrenfreunde Wendelsheim. Die Idee der Ratte basiert auf dem Hintergrund, dass die Wendelsheimer im näheren Umkreis auch bis heute noch als Rattenwedel bekannt sind. Über die Entstehung dieser Namensgebung Rattenwedel können heute nur vage Vermutungen angestellt werden, da dies in der Wendelsheimer Historie nirgendwo schriftlich festgehalten ist. Es wird mit hoher Wahrscheinlichkeit behauptet, dass es vor langer Zeit eine regelrechte Rattenplage rund um das Bachgebiet gegeben haben soll. Die Ufer und Böschungen des Arbachs waren zur damaligen Zeit wahre Tummelplätze von diesen Nagetieren, weshalb regelrechte Treibjagden auf dieses Ungeziefer stattgefunden haben. Um dieser Plage ein Ende zu setzten, wurde für jeden abgeschnittenen Rattenschwanz, welcher auf dem Rathaus abgegeben wurde, eine Belohnung von 50 Pfennig ausbezahlt. Da dies in den Nachbardörfern nicht verborgen geblieben ist, hat sich dieser Spitzname bis heute festgesetzt.